Der Musikverein „Harmonie“ feiert dieses Jahr sein 110-jähriges Jubiläum. Er stellt heute mit 60 aktiven Musikerinnen und Musikern ein leistungsfähiges Oberstufen Orchester dar. Das Wachstum des Vereins nach dem zweiten Weltkrieg soll in diesem Beitrag zusammengefasst werden.
1959 feiert der Verein sein 50jähriges Jubiläum, das als dreitägiges Jubiläumsfest gefeiert wird. Als man am Sonntag zum Festzug schreiten will, kommt es fast zur Katastrophe. Ein halbstündiger Hagelsturm bringt das Festzelt beinahe zum Einstürzen. Der Festzug kann danach dennoch durchgeführt werden, jedoch ohne die Musiker der „Harmonie“. Diese müssen zuerst einmal den Festplatz wieder Instand setzen und die „Bierfässer freilegen, welche der Hagel beinahe eingedeckt hätte.“
Die Anzahl der aktiven Mitglieder ist in den 60er Jahren unter 30 Musikanten gesunken. Wenn dann noch wichtige Musiker in die Bundeswehr eingezogen werden, kann dies dazu führen, dass die „Harmonie“ bei wichtigen Auftritten nicht mehr spielfähig ist. In den Unterlagen der „Harmonie“ finden sich wiederholt Anfragen an die Offiziere der Bundeswehrstandorte, mit der Bitte um Beurlaubung wichtiger Musiker.
In den 70er Jahren bahnt sich dann der große Aufschwung an. Hermann Merz beginnt mit dem Aufbau einer Jugendkapelle. So werden im Jahre 1973 beispielsweise 17 neue Zöglinge in die Musikausbildung aufgenommen. Durch die stetige und unermüdliche Arbeit von Hermann Merz können dann auch schon bald eine größere Anzahl an Musikern in die Hauptkapelle aufgenommen werden. Ende der 1970er Jahre ist dann die Anzahl der Musiker in der Hauptkapelle auf über 45 angewachsen.
Gerhard Merz führt die „Harmonie“ dann Ende der 1980er Jahre zu einem modernen sinfonischen Blasorchester. Er will die musikalische Qualität weiter vorantreiben und möchte jeden einzelnen Musiker wieder neu motivieren. In seinem ersten Jahresbericht vermerkt Gerhard Merz: „Sicher hat der ein oder andere Musiker am Anfang gedacht, was will denn der, stellt sich da vorne hin und will unsere ruhige Musikerwelt durcheinanderbringen.“
Es werden weitere Jugendliche in die Hauptkapelle aufgenommen. Die Anzahl der Musiker wächst auf über 60, so dass zunehmend auch die Möglichkeit besteht “seltene” Instrumente zu besetzen. 1988 nimmt der Verein am Wertungsspiel in Klengen in der Oberstufe teil. Beim Warmspielen bricht noch eine Feder am Ventil des Flügelhorn-Solisten. Man rettet sich mit einem Gummiring über das Wertungsspiel hinweg. Der eigentliche Vortrag verläuft aus Sicht der Musiker zufriedenstellend ab. Die Erlösung für die Musiker kommt jedoch erst ganz am Schluss. „1. Rang mit Auszeichnung“ in der Oberstufe und somit Bestnote. Der Jubel der Musiker kennt keine Grenzen. Seit diesem Zeitpunkt hat sich die „Harmonie“ in der Oberstufe etabliert.
Der aktuelle Dirigent Thomas Wössner steht ganz im Zeichen dieser musikalischen Weiterentwicklung in der „Harmonie“. Er wird die Kapelle beim Kirchenkonzert am 01.12.2019 um 17 Uhr können in der katholischen Kirche präsentieren. Ein feierliches Konzert erwartet die Zuhörer, bei dem auch besinnliche Adventsstimmung aufkommen wird. Der Eintritt ist frei. Es wird um Spenden zugunsten von „Bürger für Bürger“ gebeten.
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