Der Musikverein Harmonie Tennenbronn wagt an seinem Konzert am 21.04.2018 einen Tanz mit dem Teufel. Mystisch, fast schaurig, klingt anfangs die Musik, wenn Dirigent Ferenc Guti dem Orchester den Einsatz gibt. Die Musiker müssen teuflisch verzwickte Takt- und Tempowechsel meistern, denn der Komponist Fritz Neuböck beschreibt musikalisch die Geschichte eines Dorfs, in dem der Dorfschmied vom Teufel getötet wird. Tiefe Religiosität und der Bau einer Kirche überwinden das Dunkel und lassen die Dorfgemeinschaft am Ende feiern.
Da die „Harmonie" seit dem Weggang von Andreas Kaletta noch keinen neuen Dirigenten verpflichtet hat, studiert Ferenc Guti als Übergangsdirigent seit Januar mit dem Orchester das Konzertprogramm ein. Auf die Frage, ob er vom Teufel geritten wurde, als er die „Harmonie“ für die Konzertvorbereitung übernommen hatte, lächelt Ferenc Guti und verneint. Es sei sicherlich außergewöhnlich, dass ein Dirigent mit einer neuen Kapelle sofort in ein Konzertprogramm mit Stücken aus der Oberstufe einsteige, insbesondere da das Programm schon vom zweiten Dirigenten Ewald Staiger festgelegt gewesen sei. Dennoch hatte Ferenc Guti der „Harmonie“ zugesagt, da er den Verein schon seit 3 Jahren kennt und verfolgt. Die Kapelle und der Dirigent hatten sich auch sehr schnell aneinander gewöhnt und inzwischen macht das „Konzertprojekt Harmonie“ Ferenc Guti und den Musikern sichtlich Spaß. Wobei auch ein großes Pensum an Probenarbeit bereits geleistet wurde. Neben Gesamt- und Registerproben führte Ferenc Guti mit der Kapelle auch noch an zwei Wochenenden Probentage durch.
Dort wurde auch hohe Konzentration von den Musikern gefordert, da mit „Alpina Saga“ noch ein weiteres monumentales Werk auf dem Programm steht. Die Melodien des bekannten Blasmusikkomponisten Thomas Doss schildern musikalisch eine Wanderung in den Alpen mit Ausblicken auf Täler, Dörfer und hohe Gipfel.
Das Orchester kommt in den Proben bei diesem Aufstieg noch mächtig ins Schwitzen. Doch für die Kapelle, um im Bilde zu bleiben, ist der Gipfel bereits in Sichtweite. Ferenc Guti feilt in den letzten Proben nur noch an Details wie Tempo und Lautstärke und gibt der Kapelle die notwendige Sicherheit.
Nach dieser für beide Seiten erfolgreichen Probenarbeit stellt sich die Frage, ob Ferenc Guti sein Dirigat bei der „Harmonie“ nicht verlängert? Leider, so Guti, lassen seine Verpflichtungen im Bereich der Ausbildung als Musiklehrer derzeit neben dem Musikverein Kirchen-Hausen keine zweite Musikkapelle zu.
Der aus Ungarn stammende und in Locherhof wohnende Musiklehrer Ferenc Guti ist in der Blasmusikszene der Region kein Unbekannter. Man kennt ihn als langjährigen Dirigent von Musikkapellen wie Kirchen-Hausen oder Hopfau. Er unterrichtet Klarinette und Saxophon unter anderem an der Musikschule Hornberg und leitet und organisiert auch Bläserklassen.